Die Masken der Wenner Fasnacht

 

Roller und Scheller

Die Roller und Scheller sind die Hauptfiguren der Wenner Fasnacht.

Scheller:

Der Scheller symbolisiert den ausklingenden Winter. Seine ‘‘Larve“ hat sehr markante Gesichtszüge und einen breiten geschwungenen Schnurrbart. Sein Oberkörper wird von einem altertümlichen Tuch bedeckt. Diese Tücher haben in Wenns die Farben Rot, Blau oder Grün. Außerdem hat der Scheller einen Stab in seiner rechten Hand. Der sogenannte Aufputz schmückt das Haupt des Schellers. Der Aufputz ist ein ovaler, spitz zulaufender Kopfschmuck der in liebevoller Kleinarbeit geschmückt und geziert worden ist. Den Namen hat der Scheller von seinen Schellen (‘‘G’Schal“). Diese Schellen bringt er beim sogenannten Gangl durch rythmische Bewegungen zum Klingen.

Roller:

Der elegante, leichtfüßige Roller steht durch seine Bewegungen und sein Auftreten für den bald anbrechenden Frühling. Die Maske des Roller besitzt feine Gesichtszüge, oftmals mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Auch sein Gewand ist mit der Farbe seines Scheller abgestimmt. Um seine Hüften trägt er einen Gurt auf dem sich viele kleine kugelförmige Rollen befinden. Durch das Tänzeln und das Hochspringen beim ‘‘Gangl“, ertönt das helle Klingeln des ‘‘Grölls“.

Eine Besonderheit in Wenns ist das ``Kinderpaarle“, das den Zug der Roller und Scheller anführt. Das Gewand, die ‘‘Larve“ und die Schellen der Kinder, unterscheiden sich vom Aussehen her nicht, zu dem der Erwachsenen.

 

Ordnungsmasken

 

Wifligsackner

Der Wifligsackner symbolisiert ein altes Bauernweib, das von der harten Arbeit gekennzeichnet ist. Der Name der Figur stammt vom Trachtenrock, der aus Unmengen von Stoff faltig verarbeitet wurde. Am Kopf wird eine Fatzelkappe getragen. Sollte jemand den Platz nicht freiwillig räumen, so sorgen die Sackner mit ihrem mitgeführten Sack (meist aus Stoffresten gefüllt) für ausreichend Raum für den Kreis der Roller und Scheller.

 

Turesackner

Aufgrund des spitz zulaufenden hohen Hutes der an einen Turm (Ture) erinnert, wird diese Figur Turesackner genannt. Sein Gewand ist zweifärbig, wobei die Farben der Hose und des Oberteiles seitenverkehrt sind. Auch der Sack besteht aus den gleichen zwei Farben.

 

 

 

Bauresackner

Der Bauresackner stellt einen Bauern dar, der in seiner Alltagskleidung, ebenfalls als Sackner für Ordnung sorgt. Er trägt eine kurze Lederhose, einen urigen „Janker“ und ein Trachtenhemd darunter.

 

 

 

Engelsspritzer

Zu der Gruppe der Spritzer zählt der zarte Engelsspritzer, der im hellen seidenen Gewand gekleidet ist. Seine Maske ist lieblich, nahezu engelsgleich geformt. Am Kopf trägt er eine Perücke an der eine Krone mit großen, eingefärbten Straußenfedern, gleich dem Gewand, befestigt ist. In den Händen hält er eine mit Wasser gefüllte Messingspritze und durch den Wasserstrahl aus der Spritze weichen die Gäste zurück.

 

 

 

Altfrankspritzer

Das Auftreten des Altfrankspritzers wirkt durch seinen eleganten Frack, den er trägt, sehr vornehm. Auch sein Hut und der lange Zopf der Perücke lassen den Altfrankspritzer sehr edel wirken. Die Gesichtszüge der „Larve“ gleichen dem eines gut situierten Mannes.

 

 

 

Mohrenspritzer

Das Erscheinungsbild des Mohrenspritzers ist äußerst prunkvoll durch viel Schmuck wie Armringe und eine Krone mit Straußenfedern. Die Kleidung besteht aus einem samtenen Umhang der mit Pelz eingefasst ist. Seine pechschwarze „Larve“ mit auffallend roten Lippen lässt auf eine exotische Herkunft schließen.

 

 

 

Kübelemaje

Die Kübelemajen stellen junge Mädchen, gekleidet in einem Dirndlkleid, dar. Ihre Maske wirkt freundlich und zart. Die Aufgabe ist es, mit dem mitgeführten Puder, der sich in einem kleinen Kübel befindet, die Zuschauer an zu stäuben.

 

 

Hexen


Die Hexen machen besonders durch ihre gellenden Schreie und durch ihre selbst gebundenen Besen auf sich aufmerksam. Dies kann man besonders beim Hexentanz bestaunen. Die Maske der Hexen bezeichnet man als G’schnapp, dieses besteht aus zwei Teilen und sieht furchterregend aus. Die Hexen tragen eine einfache Tracht mit einer Schürze. Am Kopf haben sie außerdem noch eine Perücke mit lang geflochtenen Zöpfen. Angeführt werden die Hexen von der Hexenmutter, die ein Wifliggewand trägt.

Auf dem Festwagen der Hexen, fährt die Hexennahle mit. Besonders dabei ist, dass die Nahle den Naz, der in Wenns als Symbol für den Fasnachtsauftakt ausgegraben wird und am Fasnachtsdienstag wieder eingegraben wird, mit sich trägt.

 

 

 

Hexenmusik

Die Hexenmusik sind Buben, die als kleine Hexen verkleidet sind und von einem Kapellmeister geleitet werden. Auf ausrangierten Instrumenten spielen sie den Hexenmarsch und den Hexentanz. Außerdem begleiten sie die Hexen mit dem Hexenmarsch beim “Einführen“ zum Hexenwagen hin.

 


Bären und Bärentreiber

Bären und Bärentreiber liefern sich einen erbitterten Kampf, bei dem der Bärentreiber seinen Bären an einer Kette hält. Damit der Bär auch gehorcht, ist der Treiber mit einem Stock ausgerüstet, mit dem er den Bären zügeln will. Der Treiber fordert durch das Schlagen, von seinem Bären einen Purzelbaum (‘‘Purzegàgl“), um ihm zu zeigen wer der “Stärkere“ ist. Das Fell des Bären ist entweder aus einem weißen oder braunen Schaffell gefertigt.

 

Labera

Die Wenner Labera besitzt weitum einen hervorragenden Ruf, weil sie ihre witzigen gedichteten Dialektlieder gepaart mit großem musikalischem Können und Schauspielkunst vortragen. Die Hauptlabera ist eine besonders lustige Geschichte aus dem Dorfleben, die sich seit der letzten Fasnacht zugetragen hat. Sie wird von der Bevölkerung mit viel Vorfreude und Spannung erwartet. Ergänzt wird die Labera durch weitere Geschehnisse die es sich verdient haben, auf den Arm genommen zu werden.

 


Musik

Die Musik marschiert zu Beginn der Fasnacht mit dem Wenner Fasnachtsmarsch noch vor den Masken ein. Anders als normalerweise bei der Musikkapelle werden auch die Marketenderinnen hier von Männern dargestellt.

WENNER FASNACHT
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